Gämse |
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Name: Lat. Engl. |
Gämse Rupicapra rupicapra |
Zuordnung: | Säugetier, Paarhufer, Wiederkäuer |
Arten: | 7 Unterarten |
Haustier: | Nein |
Grösse: | Ca. 1m lang, Schulterhöhe ca. 75 cm |
Spannweite: | |
Gewicht: | 30 bis 50 kg |
Heimisch in: | Mitteleuropa, Griechenland nordwärts bis zu den Karpaten, Kaukasus und Anatolien |
Lebenserwartung: | Freilebend Männchen bis 15 Jahre, Weibchen bis 20 Jahre |
Anzahl Junge: | Meistens 1, selten 2 oder 3 |
Gewicht Junge: | |
Grösse Junge: | |
Geschlechtsreife nach: | Ca. 3 Jahren |
Fortpflanzungszeit: | Ende November anfangs Dezember |
Trag- oder Brutzeit: | Geburt Ende Mai, Anfang Juni, sie werden 3 Monate lang gesäugt,. |
Futter: | Triebe von Alpensträucher, Gräser, Kräuter, Moose und Flechten |
Verwandtschaft: | Ziegen |
Feinde: | Raubtiere, Luchs, Wolf und Bär, Mensch durch Jagd, Natur durch Steinschlag und Lawinen |
Lebensraum: | Alpen, am obersten Waldgürtel, vermehrt auch in tieferen regionen |
Vorkommen: | |
Gefährdete Art: | |
Tag- oder nachtaktiv: | Tagaktiv |
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Sozialverhalten:
Die Weibchen und Jungtiere leben im Sommer in Gruppen bis zu 30 Tieren zusammen. Eine Gams hält Wache während die anderen fressen. Bei Gefahr schreit das Wachtier und die Herde flüchtet. Nach dem ersten Schneefall, splittert sich die Gruppe in kleinere Familiengruppen von wenigen Tieren auf. Das Nahrungsangebot ist spärlicher und reicht nur noch für kleinere Herden. Mit dem Einzug des Winters verlassen die Gämse die Alpwiesen über der Baumgrenze und ziehen sich in die Wälder zurück. Je nach Schneemenge und Nahrungsangebot wandern sie dem Talboden entgegen. In den Wintermonaten ist Paarungszeit. Die Jungen sollen im nächsten Frühjahr, wenn das Nahrungsangebot wieder üppiger ist geboren werden. Die Geburt darf nicht zu früh und auch nicht zu spät im Jahr erfolgen. Ist sie zu früh, ist das Muttertier durch den harten Winter zu geschwächt und das Nahrungsangebot für beide noch zu klein. Erfolgt die Geburt zu spät, kann sich das Jungtier für den Winter keine ausreichende Fettschicht anfressen.
Die Männchen sind Einzelgänger und beanspruchen für sich ein eigenes Revier. Nur zur Paarungszeit werden sie in der Weibchengruppe geduldet. |
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Beschreibung:
Wer Gämse in freier Wildbahn beobachten konnte, war sicher überrascht wie schnell sich die Tiere auch in unwegsamem Gelände bewegen können. Höhendifferenzen von 1000 m werden in wenigen Minuten überwunden, Sprünge auf Felsblöcke von 2 m Höhe scheinen kein Problem oder Sprünge über Felsklippen von 5 m Weite gelingen mühelos. Die Anatomie der Gämse ist hervorragend an das Leben im Hochgebirge angepasst. Ihr Herz ist grösser als bei anderen Säugern und vermag höhere Pulsfrequenzen (bis 200) über längere Zeit ohne Schaden zu überstehen. Grosse Lungen und eine erhöhte Anzahl roter Blutkörperchen helfen die Muskelkraft zu steigern. Eine Gams kann in unwegsamem Gelände eine Spitzengeschwindigkeit von 50 km/h erreichen. Zum Vergleich, ein Pferd erreicht auf flachem Gelände eine Geschwindigkeit von 50 bis 60 km/h. Natürlich sind die Füsse auch entsprechend an das Gelände angepasst. Die Hufe sind zwei geteilt. Jede Schale wird durch eine sehr harte, wie eine Leiste hervorstehende Aussenkante umrundet. Die Mitte der Fusssohle ist dagegen weich und passt sich jeder Oberfläche an. So dient die Aussenkante als Gleitschutz und der weiche Innenteil gibt die bestmögliche Bodenhaftung. Die beiden Hufteile lassen sich abspreizen und bieten dadurch eine grössere Auflagefläche. Dies ist besonders beim bergabwärts Gehen, zum Bremsen, oder im Winter um das Einsinken im Schnee zu verhindern, hilfreich.
Nur wenige Jungtiere überleben die ersten 4 Lebensjahre. Viele Gämsen werden besonders im Winter durch die Varianten-Skifahrer in immer gefährlichere Regionen abgedrängt. So müssen sie sich teilweise in Lawinenhänge zurückziehen, die sie sonst meiden würden. Viele Tiere finden in Lawinen den Tod. Aber auch die Sommertouristen wandern gerne auf den Alpwiesen und drängen die Tiere in Geröllhalden ab, wo viele von ihnen durch Steinschlag umkommen. |
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